Fragen & Antworten – Meine Reise mit Pferd & Hund – Teil 1
Ich gebe zu, wir sehen exotisch aus. Und es passiert sicher nicht häufig, dass ein schwer bepacktes Pferd mit bunten Schuhen, ein schwarz-weiß gepunkteter Hund und eine kleine Frau mit zu groß erscheinendem Cowboyhut unseren Weg kreuzen. Da würde auch ich fasziniert stehen bleiben und Fragen stellen. Genauso geht es mir seit Beginn meiner Wandertour mit Pferd und Hund. Ich begegne unterwegs vielen erstaunten Gesichtern und Menschen, die interessiert stehen bleiben, mich anlächeln und beginnen mir Fragen zu stellen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich gerade im Wald bin, beim Bäcker oder mitten auf dem Marktplatz einer Ortschaft stehe oder ob ich über eine viel befahrene Straße laufe. Die Menschen bleiben stehen und schauen uns an. Manchmal hält ein Auto neben uns und mit runtergekurbeltem Fenster wünscht der Fahrer begeistert alles Gute für die weitere Reise. Auch sind mir schon Menschen unterwegs begegnet, die mich ein paar Tage zuvor bereits an einem anderen Ort zelten gesehen haben.
Ich freue mich jedes Mal über die begeisterten Gesichtsausdrücke der Menschen und halte gerne an, um ein wenig mit ihnen zu plaudern und ihre Fragen zu beantworten. Mit der Zeit habe ich dann festgestellt, dass die Menschen scheinbar alle ähnliche Gedanken haben, denn die Fragen sind eigentlich immer die gleichen. Daher habe ich hier die häufigsten Fragen und die Antworten dazu zusammengestellt:
Frage 1: Dein Pferd ist ja schwer beladen. Machst du einen längeren Urlaub?
Antwort: Ja, aber es ist etwas mehr, als nur ein Urlaub. Eher ein Abenteuer ohne geplantes Ende und ohne richtiges Ziel. Es geht in Richtung Phyrenäen, aber wer weiß, was auf dem Weg dahin noch so alles passiert.
Frage 2: Bist du ganz alleine unterwegs?
Antwort: Naja, eigentlich nicht. Ich bin ja mit meinem Pferd und Hund unterwegs. So wirklich alleine bin ich also nicht. Im Vorfeld und auch während meiner Tour habe ich versucht andere zu begeistern, uns auf unserer Reise zu begleiten. Doch auch wenn mein Vorhaben faszinieren mag und solch ein Abenteuer vielleicht Traum des ein oder anderen sein mag, so ist es scheinbar doch nicht so leicht, einfach die Sachen zu packen und loszuziehen.
Ich kann das Alleinsein jedoch sehr gut genießen.
Frage 3: Und wo übernachtest du?
Antwort: Ich habe ein Zelt dabei und suche mir jeden Abend einen geeigneten Platz zum Schlafen und im Idealfall mit einer Wiese, damit das Pferd fressen kann. Wenn ich vor Einbruch der Dunkelheit durch einen Ort komme, dann frage ich häufig die Leute auf der Straße oder in einem Restaurant, ob sie mir einen Platz zum Übernachten empfehlen können. Auch gut sind Grillhütten, denn hier ist meist genug Platz, Feuer ist erlaubt und falls es regnen sollte kann man das Zelt überdacht aufstellen. Und manchmal frage ich bei einem Bauern nach, ob ich auf seiner Weide mein Zelt aufschlagen darf. Ab und zu steuere ich auch gezielt eine Pferdepension an. Hier muss ich dann aber nicht selten Geld für das Pferd bezahlen, kann mir aber dort z.B. auch den Luxus einer warmen Dusche gönnen. Auf Campingplätzen haben wir auch schon übernachtet. Allerdings sind viele Campingplätze seit Oktober geschlossen. Ein paar Mal ist es auch schon passiert, dass mich jemand auf der Straße angesprochen und mich zu sich eingeladen hat, was ich in der Regel dankend annehme.
Frage 4: Hast du denn gar keine Angst?
Antwort: Doch, in den ersten Tagen und Wochen hatte ich häufig nachts Angst und konnte kaum schlafen. Angst, dass das Pferd den Zaun durchbrechen, weglaufen und sich verletzen könnte. Ich hatte auch Angst vor Menschen, die mich von meinem Lagerplatz verjagen wollen, mir unangenehme Fragen stellen oder mir etwas Böses wollen. Doch nach einigen Wochen ist die Angst nun verflogen. Ich bin eingespielt und habe mich an diese Weise zu Leben gewöhnt. Und außerdem habe ich ja einen Hund dabei 😉
Frage 5: Wie lange bist du schon unterwegs und woher kommst du?
Antwort: Am Sonntag, den 06. September 2015 bin ich in Ludwigshöhe bei Mainz gestartet. Von dort aus habe ich mich immer Richtung Süden gehalten, bin durch den Pfälzer Wald gewandert und dann nach Frankreich durch die Vogesen.
Frage 6: Und wo soll es hingehen?
Antwort: Das Ziel ist nicht so wichtig. Es geht mir nicht darum, ein Ziel zu erreichen. Ist ein Ziel erreicht, stellt sich bei mir häufig eine gewisser Ernüchterung ein und die Frage „Und was nun? Wie geht es jetzt weiter?“ Das Wandern, Unterwegs sein, Erfahrungen sammeln und den Moment genießen. Im Rhythmus mit der Natur sein und ganz viel Zeit mit meinem Pferd und Hund verbringen. Das ist es, was für mich zählt.
Aus diesem Grund habe ich mir auch ein Ziel in weiter Entfernung überlegt. Ich erzähle jedem, dem ich begegne, dass ich gerne die Pyrenäen erreichen würde. Ob ich dort tatsächlich irgendwann ankomme oder nicht, ist unwichtig.
Frage 7: Und wieviel Zeit hast du dafür bzw. wie lange wirst du noch unterwegs sein?
Antwort: Ich lasse mich einfach treiben, wandere so lange, wie ich Lust habe. Oder ich bleibe auch mal ein paar Tage an einem Ort, wo es mir gerade gefällt. Jeden Tag entscheide ich neu und laufe so lange weiter, bis mir eine neue Idee einfällt oder mich Gründe dazu zwingen aufzuhören, wie z.B. meine Gesundheit oder die meiner Tiere. Und ansonsten werde ich sicher nicht vor dem Frühjahr 2016 bei den Pyrenäen sein. Ich habe keinen Zeitdruck, keine Termine, die ich einhalten muss, oder sonstige Verpflichtungen, die mich zu etwas zwingen.
Frage 8: Und wie kommst du zurück?
Antwort: Über eine mögliche Rückkehr mache ich mir jetzt noch keine Gedanken. Wenn es soweit ist, werde ich auch eine passende Lösung dafür finden. Vielleicht bleibe ich ja irgendwo für eine längere Zeit, oder ich lasse mich abholen. Vielleicht bin ich ja auch noch die nächsten fünf Jahre unterwegs. Wer weiß schon, was morgen ist? Daher mache ich mir über die Zukunft keine Gedanken.
Frage 9: Wieviel Kilometer bist du denn täglich unterwegs?
Antwort: So genau weiß ich das nicht. Zu Beginn waren es höchstens 15 Kilometer am Tag. Nun laufen wir an manchen Tagen auch weitere Strecken. Ich schätze mal aber, dass wir nicht mehr als 25 Kilometer am Tag laufen. Je nach Geländebedingungen, Wetterlage sowie Lust & Laune sind es mal mehr und mal weniger Kilometer. Aber auch das ist für mich unwesentlich. Ich mache diese Tour nicht, um möglichst viele Kilometer zu schaffen. Es ist diese Lebensweise, die mich fasziniert.
Ich lasse mir bei allem viel Zeit. Stress und Druck habe ich aus meinem Wortschatz gestrichen. Wir machen tagsüber regelmäßig kleinere Pausen zum Fressen, ausruhen und einfach zum genießen. Nach drei bis vier Tagen Wanderung legen wir dann in der Regel ein bis zwei Tage Pause ein, um uns zu erholen und einfach mal nichts zu tun.
Den Großteil der Strecke tragen mich meine eigenen Füße, aber ab und zu reite ich auch. Bergab laufe ich jedoch immer, um die Gelenke des Pferdes zu schonen und wenn es bergauf geht, dann bin ich dankbar, wenn ich mich in den Sattel setzen kann. Das gibt dann auch ordentlich Muckies für’s Pferd 😉
Frage 10: Benutzt du ein GPS-Gerät für deine Wanderung?
Antwort: Nein, ich wandere mit Karte und Kompass. Das macht großen Spaß und so bin ich stromunabhängig und brauche mir keine Sorgen um GPS-Empfang zu machen, denn im Wald kann das ganz schön schwierig werden. Zu Beginn habe ich mich jedoch auch ein paar mal verlaufen. Gerade im Wald ist die Sichtweite sehr beschränkt und um einen markanten Orientierungspunkt zu finden, muss man auch schon mal 3 Kilometer laufen. Der Pfälzer Wald und auch die Vogesen sind jedoch hervorragend gut mit diversen Wanderwegen markiert, sodass man sich früher oder später sicher wieder orientieren kann.
Eine gute Wanderkarte mit einem Maßstab von mindestens 1:50000 und ausgewiesenen Wanderwegen sowie Anzeige von markanten Orientierungspunkten, wie Hütten, Sendemasten, Stromleitungen, Sehenswürdigkeiten u.ä. ist sehr hilfreich. Für längere Strecken im Wald würde ich einen Maßstab von 1:25000 empfehlen. Das Wandern mit Karte und Kompass ist wirklich eine großartige Erfahrung. Den Kompass habe ich erst kurz vor dem Start der Tour gekauft und hatte bislang noch keine Erfahrungen mit einem Kompass und auch mit Wanderkarten hatte ich mich zuvor nie beschäftigt. Während meiner Tour lernte ich sehr schnell mit Kompass und Karte umzugehen und entwickelte eine richtige Leidenschaft dafür. Es ist ein schönes Gefühl, sich orientieren zu können und bislang war mein Orientierungssinn deutlich unterentwickelt 😉
Frage 11: Wie machst du das mit dem Geld? Wie kann man sich denn sowas leisten?
Antwort: Ich brauche nicht viel Geld. Ich habe keine Wohnung für die ich Geld bezahlen muss und ich muss auch kein Geld für Auto und Benzin ausgeben. Außerdem habe ich noch ein wenig gespartes Geld für Essen und wovon ich mir ab und zu auch mal etwas Luxus gönne, wie eine sichere Unterkunft mit warmer Dusche oder auch mal eine „ordentliche“ Mahlzeit im Restaurant. Ansonsten ist mein Leben in der Natur, mit Zelt und zu Fuß eigentlich eine sehr Geld sparende Lebensweise. Meine Bedürfnisse beschränken sich auf die wesentlichen Dinge, wie Essen und Schlafen und die Gesundheit.
Frage 12: Wie machst du das mit dem Futter für die Tiere?
Antwort: Das Pferd braucht eigentlich nur das Grünfutter aus der Natur. Er bekommt aber auch Zusatzfutter und Mineralien. Salz ist auch wichtig. Und für meinen Hund muss ich regelmäßig Hundefutter kaufen. Beim Metzger kann man auch wunderbar nach Fleischresten und Knochen fragen. Das ist dann ab und zu ein besonderer Leckerbissen. Naja und Wasser bekomme ich ja aus jedem Bach.
Frage 13: Hat dein Pferd ein Problem mit seinem Auge?
Antwort: Mein Pferd ist auf der rechten Seite blind. Allerdings kann ich nicht sagen, wie das entstanden ist. Das war vor meiner Zeit mit ihm. Ich habe ihn vor ein paar Jahren so übernommen. Ich vermute, dass es ein Unfall gewesen ist als er noch deutlich jünger war. Er kommt damit scheinbar wunderbar zurecht und manchmal frage ich mich sogar, ob er nicht doch noch etwas durch das Auge erkennen kann.
Frage 14: Diese Jahreszeit ist ja nicht unbedingt die Beste für solch eine Tour, oder?
Antwort: Wir können dankbar sein, dass wir so viele unterschiedliche Jahreszeiten haben. Alles verändert sich ständig und so ist jede Jahreszeit etwas ganz besonderes. Es ist wunderschön den Herbst zu erleben. Alles färbt sich bunt und ich kann unterwegs Pilze und Esskastanien sammeln. Schön ist auch die frische Luft und der Geruch von verbranntem Holz, der durch die Kamine in den Ortschaften steigt. Ich habe meine Tour bewusst erst nach der heißen Sommerperiode gestartet, weil ich mit Kälte besser zu Recht komme, als mit Hitze. Außerdem gibt es nun keine Mücken mehr. Anfang September war es noch schön warm und bis in den Oktober rein wurde es immer kälter und feuchter. Das war eine sehr gute Vorbereitung für den eigenen Körper, sich an die kühleren Temperaturen anzupassen.
Frage 15: Im Winter wird das doch bestimmt ganz schön kalt, oder?
Antwort: Seit Oktober ist es nun deutlich kälter geworden, aber ich bin ja ständig in Bewegung und da bleibt es warm. Und nachts wärmt mich der warme Schlafsack. Für den Hund habe ich eine Decke und das Pferd ist bereits im Fellwechsel und passt sich den Temperaturen somit selbst an. Falls es jedoch tatsächlich zu ungemütlich und kalt werden sollte, dann suche ich unterwegs nach einem Winterquartier für uns drei.
Frage 16: Wie alt sind dein Pferd und Hund?
Antwort: Das Pferd ist 13 Jahre alt und der Hund ca. 2-3 Jahre.
Frage 17: Welche Rasse ist dein Pferd / Hund?
Antwort: Das Pferd ist ein Appaloosa-Araber-Mix und der Hund ein Dalmatiner-Windhund-Mix.
Frage 18: Warum trägt dein Pferd Schuhe?
Antwort: Das sind Hufschuhe als Ersatz für Hufeisen. Hufschuhe kann man im Gegensatz zu Hufeisen jedoch immer wieder ausziehen und ich vergleiche das immer wieder gerne mit uns Menschen: Am Ende des Tages sind wir auch froh, wenn wir unsere Schuhe ausziehen können. Außerdem behalten Hufschuhe die natürliche Elastizität der Hufe bei, was notwendig ist für die Blutzirkulation in Huf und Bein. Hufeisen dagegen machen den Huf in der Regel starr, sodass der natürliche „Pump-effekt“ des Hufes eingeschränkt wird. Und dies kann Gesundheitsschäden für das Pferd bedeuten. Daher bin ich ein Befürworter von Barhuf-Pferden. Es gibt allerdings Situationen oder eben auch komplizierte und empfindliche Hufe bei Pferden, die einen Hufschutz erforderlich machen. Daher habe ich mich für Hufschuhe entschieden. Wer sich dafür interessiert kann sich zum Thema „Natürliche Barhufpflege“ mal nach Pete Ramey erkundigen. Von ihm habe ich viel zum Thema Pferdehuf gelernt.
Frage 19: Wie alt bist du?
Antwort: Einen Tag vor meiner Abreise bin ich 31 Jahre alt geworden.
So, bis hierhin die häufigsten Fragen und Antworten zu meinem Abenteuer mit Pferd und Hund, die mir unterwegs gestellt werden.
Vielleicht hast du ja auch noch eine oder mehrere Fragen. Dann schreib mir sehr gerne und ich freue mich deine Fragen ebenfalls hier zu beantworten.
Bis bald.
Alice
Hier geht es weiter zum zweiten Teil der Fragen & Antworten – Meine Reise mit Pferd & Hund – Teil 2. Darin beantworte ich sehr ausführlich die Fragen 20-31, die mir im Anschluss an diesen Artikel gestellt worden sind.
Hallo Alice,
danke für das neue wunderbare Update. Ich hätte da durchaus noch ein paar Fragen:
1: Was isst du denn so? Du hast Pilze und Kastanien angesprochen, kochst du die in einem Campingkocher oder am Lagerfeuer? Gibt’s also richtige Mahlzeiten? Oder rettest du dich mit Brot vom Bäcker?
2. Würdest du noch mehr Fotos hochladen? Die sind ja wirklich ein Traum?
3. Wo bist du gerade? Es wäre toll, deine Route nachvollziehen zu können, zumindest grob. Könnte auch für dich eine nette Erinnerung sein…
4. Wirst du oft eingeladen (zum Essen)? Könnte mir vorstellen, dass der Anblick der kleinen Reisegruppe zum spenden animieren könnte (beim Bäcker im Ort, dem Metzger mit dem Fleisch für den Hund oder einfach so von Leuten, die mehr über dich und deine Lebensweise hören wollen…
5. Kamst du jemals in unangenehme Situationen, wo du bedrängt wurdest? Falls nicht, glaubst du daran, dass deine nicht vorhandene Angst damit zu tun hat?
6. Wo schreibst du deine Updates? Setzt du dich mit Laptop ins Cafe mit WLAN??? Und was macht das Pferd in der Zeit?
7. Ich habe deine Erkenntnisse in deiner neuen Lebensweise schon bei deiner letzten Reise sehr genossen. Teilst du weitere mit uns? Ich finde die sehr wertvoll, da sie inspirieren.
8. Verdienst du unterwegs auch Geld, um dein Budget zu schonen? Helfen bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten, Beratung oder so?
9. Fühlst du dich mit deiner neuen Lebensweise als Teil der Gesellschaft oder klinkst du dich bewußt aus diesen soziodynamischen Kategorisierungen aus?
Ich könnte noch ewig weiter fragen, aber es ist schon spät und vielleicht haben andere auch noch Fragen…
Viel Spaß weiterhin, und schreib mal wieder 🙂
LG Jessica
oooohhh wie toll, liebe Jessica. So schnell und so viele neue Fragen! Danke, das freut mich wirklich sehr.
Heute Nachmittag nehme ich mir die Zeit, um alle deine Fragen zu beantworten. Ich freu mich schon drauf 🙂
Bis später 😉
Alice
Herrlich, kurz mal ein GANZ anderes Leben zu erfahren! Adieu Haus, Garten, französische Küche samt Einkäufe, Theater, Oper, ARD Tatort, bittere Nachrichten… Kurz verzichten, in Gedanken. Danke Alice für den Ausflug!
Bon voyage!
Gern geschehen! Immer wieder gerne 😉
Hallo Alice
Haben uns anfang okt. nähe Hermersbergerhof (Pfälzer Wald) getroffen.
Leider ist unser Wanderritt lange zu ende .Umso mehr freut es uns zu hören das du noch unterwegs bist und es euch gut geht.
Wir wünschen euch eine tolle weiterreise.Bleibt gesund.wir würden uns freuen von dir zu hören.
Thomas Dorthe Finn und Nele
Hallo ihr Lieben,
ach wie schön von euch zu hören! 🙂
Euer Wanderritt war sicherlich ein tolles Abenteuer und mit Sicherheit auch nicht der letzte, oder? 😉
Ich kann euch die Vogesen nur wärmstens empfehlen. Ein wenig höher und steiler als der Pfälzer Wald, aber dafür auch atemberaubende Ausblicke. Die Wanderwege sind auch hier bestens ausgeschildert und es gibt überall Wanderreitstationen, Reitställe und Bauernhöfe, wo ihr eure Pferde unterbringen könnt.
Lasst es euch gutgehen und genießt das Leben 🙂
Bis bald.
Alice
Hallo Alice,
schön, von Dir zu hören und von dem, was Du erlebst.
Ich empfinde deine Reise auch als sehr spannend und inspirierend. Schon länger setze ich mich ebenfalls damit auseinander, was ich so wirklich brauche und worauf ich auch gut verzichten kann (Materielles und Immaterielles) – Du reist ja mit leichtem Gepäck und das ja schon eine ganze Weile.
Trotzdem würde mich auch noch folgendes interessieren: Kannst Du Dir vorstellen, dauerhaft so zu leben? Du wirkst sehr zufrieden und in Dich ruhend. Und Du bist ja auch vor diesem Wanderpferdausflug schon „ohne festen Wohnsitz“ in verschiedenen Ländern unterwegs gewesen.
Fehlen Dir nicht manchmal soziale Kontakte? Deine Familie, Freunde, Partnerschaft? Fühlst Du Dich einsam? Während ich mir für eine gewisse Zeit eine solche Art zu leben, wie Du es tust, gut vorstellen könnte, gerade um sich selbst einfach mal besser auf die Schliche zu kommen, ist gerade dieser letzte Punkt etwas, was mich von einer dauerhaften Lebensweise dieser Art abhalten würde – mir würden meine „Lieblingsmenschen“ zu sehr fehlen (und auch eine Aufgabe zu haben, etwas beizutragen). Wie geht es Dir damit?
Weiterhin eine gute Reise und alles Gute! Ich freue mich immer sehr, von Dir zu lesen.
Liebe Grüße!
Andrea
Liebe Andrea,
vielen lieben Dank für deine Nachricht. Ich hab mir deine Fragen notiert und werde sie zusammen mit den anderen in einem weiteren Beitrag in kürze beantworten.
Es freut mich, dass ich mit meinem Tun inspirieren kann. Das ist einfach großartig. Ich genieße es selbst immer wieder, inspiriert zu werden, denn Inspiration leitet uns auf neue Wege und neue Wege sind immer wieder spannend und inspirierend zugleich 😉
Gedanken können hilfreich sein, aber dein Herz spricht immer die Wahrheit. Höre in dich hinein und befrage dein Herz. Es wird dir die richtigen Antworten geben.
ja, richtig. Seit beinahe zwei Jahren lebe ich quasi aus meinem Rucksack, ohne Wohnung und ohne festen Job. Mir geht es damit hervorragend. Das alles bedeutet kein Verzicht für mich. Im Gegenteil, ich habe alles, was ich brauche und bin zusätzlich befreit und erleichtert um all die Last, den Besitz, den ich nicht brauche. Das fühlt sich leicht und angenehm an.
Ohne feste Wohnung und festen Job bin ich flexibel, unabhängig und kann dort sein, wo ich gerade sein möchte. Ich identifiziere mich nicht mit meiner Kleidung, meinem Haarschnitt oder sonstigen Äußerlichkeiten und so brauche ich auch hier nicht viel und schon gar kein Geld dafür auszugeben.
Ich denke, es ist schwierig alleine nur in Gedanken sich klar darüber zu werden, was man braucht und was nicht, denn der Verstand findet zu jedem Gedanken auch ein für und wider. Das erzeugt mehr Gedanken usw. – ein nie endender Kreislauf, wenn man ihn nicht unterbricht.
Ich würde sagen, probiere es aus. Du kannst zuvor die Frage an dein Herz stellen: „Tut mir dies oder das wirklich gut?“ Wenn ja, bleib dabei und wenn nein, weg damit. So einfach.
Wichtig ist, dass du stets bei dir selbst bleibst und nicht immer den Verstand zwischenfunken lässt.
Ich wünsche dir alles Liebe.
Lieben Gruß
Alice
Hallo liebe Alice
vielen Dank,dass du uns an deiner tollen Reise teilnehmen lässt. Ich geniesse und bewundere es sehr
Hut ab.!! Hatte vor kurzen das Buch „the wild“ gelesen und war total beeindruckt,was ein Mensch/Frau alles so (frei gewählt) kann und aushält und auch schafft.!!
Ich kann mich noch erinnern wie du als 12 jährige in Brück/Erker Mühle angefangen hast zu reiten und Ellen auch wollte
.Heute hat Ellens „kleine Schwester Lea“, auch ein eignes Pferd und auch sie hat ihr Pferd auf Hufschuhe umgestellt.Daher war mir der Anblick vertraut 😉
Da ich auch gerne wandere, ahne ich dein Staunen über die schöne ,sich ständig wechsende Natur in den Jahreszeiten.
Hattest du vor dieser Reise viel Stress und Druck z.B. im Job ?
So genug Fragen für heute,
ich wünsche dir ganz viele schöne Momente,eine gute Kondition, nette gastfreundliche Leute unterwegs, stabile Gesundheit für euch drei und Gottes Schutz,bei all dem unterwegs sein.
Liebe Grüße aus Köln
von Andrea
Liebe Andrea,
na wenn das mal nicht eine großartige Überraschung ist! Wie schön von dir zu hören. Ist ja ne halbe Ewigkeit her. Hoffe, es geht dir gut.
Ja, es gibt so viel unglaubliches, was Menschen erreicht haben. Ich glaube, wenn man nur will, dann kann man in der Tat Berge versetzen 😉
Ich habe für mich festgestellt, dass Bequemlichkeit etwas ist, was mich daran hindert aus meinem Leben ein Abenteuer zu machen. Zu schnell klebe ich in der Couch fest und finde dann auch genügend Gründe nicht mehr daraus aufzustehen. Doch sobald ich es geschafft habe mich aus meiner Bequemlichkeit zu lösen, dann fühle ich mich frei Dinge zu tun, die andere vielleicht verrückt finden.
Die Leidenschaft für Pferde habe ich stets beibehalten und wie schön, dass Lea diese Leidenschaft auch teilt. Pferde sind unglaublich tolle Geschöpfe. Wie auch andere Tiere bringt mich ein Pferd immer in den gegenwärtigen Moment, befreit mich von Gedanken und lässt mich jeden Moment genießen. Das ist wunderbar.
Das ist auch mit ein Grund, warum ich rund um die Uhr mit Pferd und Hund unterwegs sein wollte. Immer im Hier und Jetzt sein und nehmen, was kommt.
Deine Frage nehme ich, wie auch die anderen mit in den kommenden Beitrag und beantworte sie dort sehr gerne.
Auch dir wünsche ich nur das Beste und Alles liebe.
Alice
Pingback: Fragen & Antworten - Meine Reise mit Pferd & Hund - Teil 2 - WANDERPFERD